Artikel mit dem Tag "nördlichesalpenvorland"
Ein letztes Stück fehlte noch, dann war die Überquerung des Mittellandes vollendet. Bei wolkenverschmiertem Himmel, aber dennoch klarer Sicht nahm ich es an Ostern unter die Füsse – und sah zu, wie mir die Freiburger Voralpen immer näher kamen. An deren Fuss liess ich die EHWS mit einer Art «Ehrenrunde» in höhere Gefilde entschwinden.
Am Ostersamstag passte es dann endlich: Das Wetter war klar und sonnig - und ich hatte Zeit für eine kurze Wanderung. Und jetzt bekam ich alles zu sehen, was sich bei den vorhergegangenen Etappen hinter Wolken und Nebel versteckt hatte. Vor allem vom Sendeturm auf dem Mont Pèlerin aus liess die ungehinderte Rundsicht keinen Zweifel offen: Es gab sie wirklich, diesen See und all die Berge!
Auch im Frühling traf ich das Lavaux nicht viel freundlicher an: Ein bisschen mehr Sonne zwar, ein bisschen mehr Wärme, wenn mir der Wind gerade nicht um die Ohren pfiff. Aber von den prächtigen Panoramen war auch diesmal nichts zu sehen. Sie allesamt – der Jura im Westen, die Alpen im Süden, die Voralpen im Osten, in der Tiefe der See – waren von der Bise wie weggeblasen. Dafür konnte ich mich über die ständige Nähe meines Forschungsobjektes freuen.
Schweiz · 22. November 2018
Auch am dritten Tag der Mittelland-Querung lichtete sich der Nebel nicht. Da schritt ich über den als Weltkulturerbe klassifizierten Weinbergterrassen des Lavaux dahin, wusste den Alpenkranz vor und den Genfersee tief unter mir und sah von alledem kaum einen Schimmer. Und weil der Südhang der
Wasserscheide weniger zugänglich war als erwartet, machte ich in dem Nebelbrei auch noch unnötige Umwege.
Schweiz · 16. November 2018
Tags darauf: gleiche Hochnebellage, gleiche Stimmung, aber noch kälter. Eine Kappe über den Ohren und Handschuhe sind gut zu gebrauchen. Weil ich aus dem Gros de Vaud auf die etwas höher gelegenen Plateaus des Jorat gelange, gehe ich nicht mehr unter, sondern in der Nebeldecke drin. Es ist wie ein Vorwärtstasten durch eine mystische Welt. Dabei ist die Stadt gleich nebenan. Dass ich immer mehr schemenhaften Gestalten begegne – zwei- und vierbeinigen - verrät die Nähe von Lausanne.
Schweiz · 15. November 2018
Vom Jurasüdfuss aus startete ich bei herbstlich-trüber Stimmung ins Gros de Vaud, die Kornkammer der Schweiz. Getreide sah ich freilich keins wachsen: Das Ackerland lag brach unter einer dichten Hochnebeldecke dahingebreitet. Aber emsiges Treiben traf ich an: Ich streifte und überquerte Verkehrsachsen, umging hier einen Steinbruch, verirrte mich dort in ein Kiesabbaugebiet und zog mir im Morast gleich zwei Schuhe voll heraus.
Schweiz · 01. September 2007
Bern - Amsterdam, Etappe 2
Schweiz · 31. August 2007
Bern - Amsterdam, Etappe 1