Artikel mit dem Tag "tarn"
Frankreich · 01. Juni 2022
Diese Etappe bewahrt seine Highlights für den Schluss auf. Stundenlang ist man von Wald verschluckt. Endlos lange, meist flache Geraden fordern Geduld. Umso überraschter tritt man nachmittags auf ein sanft eingemuldetes Plateau mit Heide und Ginster hinaus. Der Atem stockt, wenn man plötzlich über eine spektakuläre Felswand hinunterblickt. Und wenn hinter einer Rippe das idyllische Seelein auftaucht, um das herum der Ginster kräftig gelb in der Abendsonne leuchtet, fühlt man sich belohnt.
Frankreich · 31. Mai 2022
Über den Höhepunkt des heutigen Tages gab es keinerlei Zweifel: Schon am Morgen ragte er vor mir auf, und mit der rot-weiss gestreiften Antennennadel, die er in den Himmel streckte, blieb er bis zum Abend ein immer wieder sichtbares Orientierungszeichen: Der Pic de Nore, höchste Erhebung der Montagne Noire. Unbestritten war auch der Weg: Auf dem GR36 gings auf den Pic, dahinter fand der GR7 mich wieder. Mit ihm verliess ich die Wasserscheide erst gegen Ende, um ins Tal des Thoré abzusteigen.
Frankreich · 30. Mai 2022
Zwischen Fontbruno und Pic de Nore gibt es etliche Wanderwege, doch keiner folgt der Wasserscheide. So suchte ich mir selber einen. Allzu schwer war es nicht: Denn auf den Höhen, die sich zwischen den Tälern von Arnette und Orbiel dahinziehen, reiht sich Windpark an Windpark. Die Turbinen überragten die Baumwipfel und waren weithin sichtbar. Der Wind freilich scherte sich heute nicht um sie. Er blies wohl anderswo – zum Beispiel in den Pyrenäen, die verschleiert am fernen Horizont standen.
Frankreich · 08. September 2021
Die Wanderung zum Pass von Font Bruno bot sportlichen Genuss ohne Leiden, war für das Auge aber langweilig. Denn ausser einem Mittelstück über sporadisch besonntes Weideland fand sie unter einer grauen Wolkendecke statt und führte ausschliesslich durch Wald. Der bot zwar Schutz vor den kräftigen Windstössen, verhinderte gleichzeitig aber jegliche Sicht. Den Freischärlern der Résistance, an die an der Passstrasse ein Ehrenmal erinnert, dürfte freilich ebendies gerade recht gewesen sein.
Frankreich · 07. September 2021
Drei auf zwei verschiedenen Höhenstufen angesiedelte Stauseen – dies die Stationen der ersten Etappe in der Montagne Noire. Die beiden Stufen sind von der Lauragais-Ebene aus in weniger als drei Stunden erstiegen. Länger dauert es danach bis zu dem unmerklich höher gelegenen dritte See: Nahezu flach geht man neben einem in endlosen Windungen durch den Wald glucksenden Kanälchen her. Es ist sozusagen ein «Vormittagskanälchen»: Es gehört zum Versorgungssystem des Canal du Midi.